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»An meine Freunde«

»Sind wir denn hier das Spiel des Glückes
Das sich bald hier bald dorthin neigt,
Und liegen auf der Waage des Geschickes,
Die vorhin sank, nun steigt?

Und sollen immer denn Tyrannen
Beherrschen unser Wohl und Leid
Erhöhen, wenn sie Redliche verbannen
Die Niederträchtigkeit!

Und stolze Priester uns gebieten
Was unsre Seele glauben soll,
Mit Feuer und Schwert verkündigen den Frieden
Des heiligen Wahnsinns voll!

Und Kriege ganze Nationen
Ins Unglück stürzen um den Ruhm
Dass Einem untertan mehr Regionen
Als Waffeneigentum?

Und soll uns dann in Fesseln zwingen
Die nachgeahmte Hässlichkeit
Um Weihrauch einem Mächtigen zu bringen
Nur groß durch Schändlichkeit?

Nein! Freunde kommt, lasst uns entfliehen
Den Fesseln, die Europa beut,
Zu Unverdorbnen nach Taiti ziehen
Zu ihrer Redlichkeit.

Und lasst uns da das Volk belehren
Wie Orpheus einstens tat;
Das Saitenspiel soll ihrer Wildheit wehren
Errichten einen Staat,

Wo nur Natur den Szepter führet,
Durch weise Künste unterstützt,
Und jeder in dem Stand, der ihm gebühret,
Dem Vaterlande nützt.

Und wo nicht blutige Trophäen
Auf offnem Platze aufgestellt,
Und nicht dem Gott zu dem wir innig flehen
Ein blutig Opfer fällt.«

– Novalis


Freundinnen und Freunde,

Novalis bedeutet „Der Neuland Bestellende“. Auch 250 Jahre nach dessen Geburt müssen wir immer noch Neuland bestellen.

Und dennoch darf das Träumen und Streben nach einer freundlichen Welt, die allen Lebewesen einen angemessenen Entfaltungsraum ermöglicht, nicht vergeblich gewesen sein und nicht aufgegeben werden.

Aber wie geht das? Wonach genau streben wir eigentlich? Wer ist „WIR“? Hat nicht jedes Individuum eine andere Vorstellung davon, was erstrebenswert ist? Gibt es nicht Mächtige und Ohnmächtige? Lasst uns nachdenken, miteinander in Austausch kommen.

Lasst Begegnung zu. Die Coronazeit hat die Vereinzelung befördert. Vielleicht sind dadurch unsichtbare Räume entstanden, die innere Verbindungen stärken. Es kann aber auch sein, dass sie zu Vereinsamung geführt hat, zu einem Rückzug, aus dem wir uns wieder herausarbeiten sollten. Keiner kann nur für sich selbst da sein. Wir sind aufeinander angewiesen. Das wird angesichts der Weltlage deutlicher denn je.

Möge auch diesmal unserer Bildungsangebot Sie anregen, mitzugestalten an der Welt. Wir wünschen uns viele interessierte und engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer,


Ihre Pia Weische-Alexa
für das gesamte Team des Freien Bildungswerks Köln

 

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